Last update 20.03.2000
Copright Frank Maraite 2000
GeoCAD-R
D.5.5
Alt-Mittel-Neu
Stichworte Zweck, Voraussetzung, Generell, Auswahltabelle, Vorgabe im Auftrag, Neupunkte, Genauigkeitsstufe, Stapel, Manuelle Eingabe, Tatsächliche Ausführung, Mittelbildung, Beachtung
Zweck Diese Beschreibung soll erläutern, wie das Programm die Vorgabe für die "Alt-Mittel-Neu" Entscheidung findet. 

Danach wird gezeigt, was das manuelle Überschreiben bewirkt.

Voraussetzung Ein grundsätzliches Verständnis für Berechnungsabläufe. 

Daher sollten Sie vorher das nachfolgende Kapitel D.6 "Die ersten Schritte"  durchgearbeitet haben, um alle Erläuterungen dieses Kapitels nachvollziehen zu können.

Generell In GeoCAD-R ist ein Mechanismus für die Vorgabe der Entscheidung für Alt, Mittel oder Neu eingebaut. Dabei bedeutet: 
  • Alt: Die bereits im Punktspeicher vorhandenen Koordinaten werden beibehalten.
  • Mittel: Die neuen und die bereits vorhandenen Koordinaten werden gewichtet gemittelt.
  • Neu: Die neuen Koordinaten werden übernommen.
  • alt: unbedingt
  • mittel: unbedingt
  • neu: unbedingt
Es werden die Lagekoordinaten (Rechts- und Hochwert) getrennt von der Höhe behandelt.
Auswahltabelle In der Auswahltabelle für Alt-Mittel-Neu Felder sind folgende Einträge: 

Auswahltabelle für Alt-Mittel-Neu (4 KB)

Vorgabe im Auftrag Die erste Quelle ist der Eintrag im Auftrag. Hier tragen Sie ein, was die Vorgabe sein soll, wenn die zur Rede stehenden Koordinaten auf gleicher Genauigkeitsstufe stehen (siehe auch Kap. E.1.1.1). 

Weitere Informationen zu Genauigkeitsstufe finden Sie in Kap. D.5.4.

Neupunkte Bei der Erstbestimmung eines Punktes wird selbstverständlich "N" vorgegeben.
Genauigkeitsstufe Sind die Genauigkeitsstufen unterschiedlich, so wird die Entscheidung so getroffen, daß die genauere Koordinate bleibt. Sie sehen die Genauigkeitsstufe des neu gerechneten Punktes in der Regel rechts neben der Punktnr. Die Genauigkeitsstufe des vorhandenen Punktes ist im Punktnummernvergleich angegeben.
Stapel Ist die Berechnung bereits auf dem Stapel abgelegt, so wird die dort gespeicherte Angabe übernommen.
Manuelle Eingabe Schließlich können Sie jederzeit die getroffenen Entscheidungen manuell überschreiben.
Tatsächliche
Ausführung
Welche Aktion durchgeführt wird, hängt vom Zustand während der Ausführung ab: 

N: neu wird nur ausgeführt, wenn entweder noch keine Koordinaten vorhanden sind oder die Genauigkeitsstufe des Neupunktes gleich oder besser gegenüber den Vorhandenen ist. Sonst wird alt ausgeführt, und es erfolgt eine Fehlermeldung. 

A: alt wird nur ausgeführt, wenn bereits Koordinaten vorhanden sind und die Genauigkeitsstufe des Neupunktes gleich oder schlechter gegenüber den Vorhandenen ist. Sonst wird neu ausgeführt, und es erfolgt eine Fehlermeldung.

M: mittel wird nur ausgeführt, wenn bereits Koordinaten vorhanden sind und die Genauigkeitsstufe des Neupunktes gleich gegenüber den Vorhandenen ist. Sonst wird je nach Genauigkeitsstufe alt oder neu ausgeführt, und es erfolgt eine Fehlermeldung.

n: unbedingt neu wird immer ausgeführt.

a: unbedingt alt wird nur dann ausgeführt, wenn tatsächlich Koordinaten vorhanden sind, sonst wird neu ausgeführt, und es erfolgt eine Fehlermeldung.

m: unbedingt mitteln wird ebenfalls nur dann ausgeführt, wenn tatsächlich Koordinaten vorhanden sind, sonst wird neu ausgeführt, und es erfolgt eine Fehlermeldung.

Mittelbildung Die Mittelbildung erfolgt immer gewichtet. Dazu wird in der Punktdatei gespeichert, wie oft ein Punkt bereits gemittelt wurde.
Beachtung Während der Dialogbearbeitung erfolgt kein sog. Rollback. Das heißt: Die Punktdatei spiegelt immer den letzten Stand dar. Dadurch kann es zu wiederholten, im Prinzip ungewollten Mittelbildungen kommen. Wird dies nicht beachtet, gilt der Grundsatz:

Die Ergebnisse sind grundsätzlich nur nach einem vollständigen Stapellauf korrekt. 

Diese Einschränkung ist in der Praxis kein Problem, da ein Stapellauf ohne Drucker immer sehr zügig erfolgen kann. Dabei können Marken gesetzt werden, um den Stapeldurchlauf an bestimmten Berechnungsansätzen abbrechen zu können (siehe auch Kap. F.1.6)