Last update 14.02.2001
Copyright Frank Maraite 2001
GeoCAD-R
E.2.1.3.1
Leica (Wild)-Meßwerte
Stichworte Zweck, Voraussetzungen, Format GSI, Ablauf, Aufruf, Eingaben, Quelldatei, Einlesevorgang, Ergebnis, Art der späteren Auswertung, Grundlegende Codierungen, Übersicht über alle Steuercodes vor der Messung, Beispieldatei, Kurzanleitung zum Messen (nach der Codierung), Übersicht über alle Steuercodes nach der MessungAbbruch des Einlesevorganges
Zweck Übernahme von Meßwerten und Linieninformationen aus Dateien, die dem von der Fa. Leica (Wild) definierten Format GSI und GSI16 entsprechen. 

Durch umfassende Ergänzung vordefinierter Codes ist eine genaue Steuerung des Berechnungsablaufs bereits im Felde möglich.

Wichtig: Um eine reibungslose Übertragung der Tachymeterdaten zu gewährleisten, beachten Sie die Kurzanleitung am Ende der Beschreibung.

Voraussetzungen Die Daten müssen bereits aus den Erfassungsgeräten auf den PC überspielt sein und dort als Datei vorliegen. Hierzu stellt Frank Maraite das Programm GC-V24 zur Verfügung. Als vorteilhaft hat sich das Überspielen direkt auf ein Diskettenlaufwerk erwiesen. 

Kenntnisse der spezifischen Leica-Datenformate werden vorgesetzt. Explizite Erläuterungen finden Sie in den Leica (Wild)-Systembeschreibungen. Es gibt es zwei Registrierformate von Messblöcken:

  1. Standard Registrierformat
  2. Alternatives Registrierformat 
Messblöcke: Sie beinhalten die Punktnummer und die Messinformationen.
Standard
Registrierformat 
Es wird vorausgesetzt, daß originäre Meßwerte, d.h. Horizontalrichtung, Zenitdistanz und Schrägentfernung beobachtet worden sind. Die Schrägentfernung muß dabei um meteorologische Einflüsse korrigiert sein. Mit anderen Worten, im Meßblock 11 werden die Informationen 21, 22 und 31 ausgewertet.
  • Sie können Horizontal-Richtungen mit 5 Nachkommstellen beobachten. Diese können auch in Altgrad (Kennung "3" oder Mil ( "5" ) sein.
  • Das gleiche gilt für die Zenitdistanz.
  • Die Schrägdistanz kann in mm (Kennung "0"), 1/10mm ("6") oder 1/100mm ("8") gemessen werden.
Alternatives
Registrierformat 
Alternativ werden jedoch auch die Informationen 32 und 33, Horizontalstrecke und Höhenunterschied ausgewertet. Diese werden wieder in Schrägstrecke und Zenitdistanz umgerechnet, bevor sie abgespeichert werden. Dadurch können sich rechnerisch bedingte Ungenauigkeiten ergeben. Daher ist dies nicht die empfohlene Meßart.
  • Die Horizontalse Strecke kann in mm (Kennung "0"), 1/10mm ("6") oder 1/100mm ("8") gemessen werden.
  • Der Höhenunterschied kann in mm (Kennung "0"), 1/10mm ("6") oder 1/100mm ("8") gemessen werden.
Bemerkungen Die Informationen 71 bis 79 werden in die Datei der Bemerkungstexte überspielt.
Format GSI 8/16 Das Datenformat GSI16 wird automatisch erkannt. Von den Informationen werden allerdings nur die Stellen berücksichtigt, die bereits unter GSI zur Verfügung standen. Damit haben Sie die freie Wahl bei der Übertragung der Daten.
Ablauf Sie rufen unter "Koord./3 Meßwerte Tachy..." den Menüpunkt "1 Leica-(Wild)-Tachymeter" auf. 
Aufruf Aufruf: Einlesen Wild/Leica Tachymetermeßwerten  (5 KB)
Eingaben Nach Auswahl des Menüpunktes werden Sie nach Standardeinstellungen gefragt. Wichtig ist hier die korrekte Eingabe in welcher Reihenfolge codiert worden ist. Siehe "J/N" Eingabefeld "Erst PCode(Sign), dann Pnr ?".

Codieren Sie Ihre Messwerte vor der Messung (empfohlen), so tragen Sie ein "J" in das Eingabefeld "Erst PCode(Sign), dann Pnr ?" ein. Weitere Einzelheiten sind in Kap. F.4.1 erläutert.

Quelldatei Nach Auswahl des Menüpunktes wird die Rohdatendatei ausgewählt. Als Dateityp sind die Endungen ".GRE" und ".GSI" auswählbar (in der Abbildung leider nicht sichtbar). Es ist jedoch auch jede andere Endung zugelassen.

Dateiauswahl  (5 KB)

In der Rohdatendatei befinden sich die Meßdaten, so wie sie aus dem Tachymeter ausgelesen wurden. Hier können Sie den Vorgang auch abbrechen.

Der Einlesevorgang Unmittelbar nach Bestätigen mit der Eingabetaste sehen Sie, wie die Datenblöcke angezeigt werden.

Der Einlesevorgang   4 KB

Ergebnis Sobald ein Standpunkt abgeschlossen ist, werden seine Daten abgespeichert. Sie erkennen dies an einer entsprechenden Meldung im oberen Bildschirmbereich.

Abschließend erscheint die Meldung "Ich bin fertig" gemeinsam mit einem Warnton.  Danach sehen Sie wieder das Ausgangsmenü.

Art der
späteren Auswertung
Das Ergebnis sind Ansätze "Satzmessung" sowie dazugehörende Leerzeilen "Polarer Standpunkt" in der Tabelle der Ansätze (siehe Kap. F.1.1).

Wichtig: Anschließend müssen Sie die Daten mit Hilfe der Satzmessung (Kap. E.2.3.5) bearbeiten und kontrollieren.

Die rechnerische Auswertung kann mit folgenden Menüpunkten ausgeführt werden:

Grundlegende Codierung Die folgende Kurzanleitung soll Ihnen die grundlegenden Codes und deren Anwendung zeigen. Dabei sind zwei Arten der Codierung zu unterscheiden:
  • Codierung vor der Messung (empfohlen).
  • Codierung nach der Messung.
Anschließend folgt eine detaillierte Aufflistung der Codierungen.
 
Details der Rohdatendatei  Die Datei ist nach Codeblöcken (41) und Messblöcken (11) strukturiert.

Codes werden in der Regel durch Drücken der Taste "Code" am Tachymeter erzeugt. Anschließend werden sog. Infos abgefragt. Durch entsprechende Code/Info-Kombinationen wird der Meßablauf strukturiert und die Auswertung in GeoCAD-R vorgegeben.

Meßwertzeilen werden durch eine Messung registriert.
 
Codeblock: Beinhaltet Codierungen für die Steuerung der Datenverarbeitung (Stichwort: Satzmessung) und Zusatzinformationen wie Punktart etc..
Messblock: Beinhaltet die Punktnummer und die Messinformationen.

Beginn einer
Messung
Alle nachfolgenden Angaben gelten für eine Meßdatei, bei der vor der Registrierung eines Meßwertes codiert wird. Siehe auch Eingaben => Einstellung:"J" oder Kap. F.4.1.

Zu Beginn einer zusammenhängenden Messung muß zwingend der Code "0" gesetzt werden. Im einfachsten Fall geben Sie als Info 1 eine "0" (Ziffer Null) ein.

Achtung: Ohne eine Codezeile "0" weigert sich das Programm, Daten einzulesen (siehe Code 0, Neue Messung).

Z.B.: 410001+00000000 42....+00000000

Standpunkt Ein neuer Standpunkt wird über einen der Codes "5", "6", "9" oder "10" eingeleitet. Im einfachsten Fall geben Sie einen Code "10" ein, der in der Info 1 die Punktnr. enthält.
Anschlußpunkte Messen Sie nun Ihre Anschlußpunkte an.
Kennung
für Neupunkte
Bevor Sie den ersten Neupunkt anmessen, sollten Sie dieses kodieren. Geben Sie dazu über den Code "17" (Neue Klasse) in der Info 1 eine "2" (Neupunkte) ein. Detailiierte Angaben hierzu unter Code 17.

Messen sie nun Ihre Neupunkte.

Abschlußsicht Vor der Abschlußsicht (erneutes Anmessen eines Anschlußpunktes) Geben Sie erneut über einen Code "17" in der Info 1 eine "4" (Kontrollsicht) ein.

Anschließend kodieren Sie den nächsten Standpunkt.

Übersicht über
alle Steuercodes
vor der Messung
Nachfolgend sind alle derzeit definierten Steuercodes, die GeoCAD-R nutzt, aufgeführt.

Sollte eine Info-Eintrag "optional" sein, so gilt diese nur für die nachfolgende Messung (einmalig). Danach werden wieder die "dauerhaften" Codierungen genutzt.

Code 0
Neue Messung
Dieser Code muß zwingend der erste Code einer Messung sein. Er dient u.a. dazu, in einer Datei zu mehreren Aufträgen Meßwerte zu speichern und zu unterscheiden.
 
Info 1 -> Gb.Nr. bis zu 8-stellig oder "0". Ist eine Gb.Nr. kodiert, werden die nachfolgenden Messungen nur zu diesem Auftrag eingelesen.

Eine "0" wird in jeden Auftrag eingelesen.

Info 2 -> Aufnahme oder Meßdatum in der Form TTMMJJ oder JJJJMMTT. Formatunterschiede werden vom Programm automatisch erkannt.
Info 3 -> Beobachter. Zweistellig, entsprechend der Tabelle der Mitarbeiter Kap. E.1.2.2.2.
Info 4 -> Instrumentennr. Zweistellig, entsprechend der Tabelle der Instrumente Kap. E.1.2.2.7.
Code 1
Neue Gemarkung
Neuer NB-1
Neue Riß-Nr.
(dauerhaft)
In diesem Code wird hauptsächlich der erste Teil des Punktkennzeichens gesetzt. Dauerhaft heißt, das dieser Code für alle folgenden Messungen gilt. Dies bedeutet auch, das er vor einem Standpunkt kodiert sein muß.
 
Info 1 -> Gemarkungszahl, NB-1 oder z.B. in Sachsen Riß-Nr.
Info 2 -> Leitpunkt, NB-2 oder z.B. in Sachsen Gemarkung-Nr.
Info 3 -> Punktart: 1-stellig, entsprechend der Katasterpunktart, Kap. E.1.2.2.4. (Nicht mit Signatur zu verwechseln).
Info 4 -> Vermarkungsart: 1-stellig, entsprechend der Tabelle der Vermarkungen Kap. E.1.2.2.5.
Code 2
Neuer Leitpunkt
Neuer NB-2
Neue Gemarkung
(dauerhaft)
In diesem Code wird der zweite Teil des Punktkennzeichens gesetzt. Dauerhaft heißt, das dieser Code für alle folgenden Messungen gilt. Dies bedeutet auch, das er vor einem Standpunkt kodiert sein muß.
 
Info 1 Nummer des Leitpunktes, NB-1 oder in Sachsen Gemarkung-Nr..
Code 4
Instrumentennr
Dieser Code wird auch durch Code "0" Info 4 abgedeckt.
 
Info 1 -> Instrumentennr. Zweistellig entsprechend der Tabelle der Instrumente Kap. E.1.2.2.7.
Code 5
Neuer Standpunkt
mit
Freier Stationierung
Durch diesen Code wird dem Programm mitgeteilt, das zusätzlich ein Berechnungsansatz "Freie Station" auf angelegt wird. Siehe auch Code 9 mit anderen Infos. Weiteres unter Code 6

Infos: Siehe Code 6

Code 6
Neuer Standpunkt
Durch diesen Code wird ein Standpunkt eingeleitet. Siehe auch Code 10 mit anderen Infos. 

Zunächst erfolgt das Abspeichern eines vorherigen Standpunktes mit allen Beobachtungen.

Alle Angaben, die zu diesem, neuen Standpunkt gehören, wie Numerierungsbezirk, müssen bereits gemacht sein.
 
Info 1 -> Punktnummer.
Info 2 -> Instrumentenhöhe in mm.
Info 3 -> Reflektorhöhe in mm.
Info 4 -> Bedeckung (Bewölkung) in 1/8-Abstufungen.
Info 5 -> Temperatur in 1/10 °C.
Info 6 -> Luftdruck. Werte in hPa oder mmHg, je nach gesetztem Code 16.

Code 7
Katasterinfos
(einmalig)
Zusammenfassung von Infos, die bei Katastervermessungen nützlich sind.
 
Info 1 -> Gemarkung-Leitpunkt, NB-1 - NB-2, oder Rißnr - Gemarkung (ist von der Ländereinstellung abhängig)

in der Form 12345678

Info 2 -> Klasse. Näheres unter Code 17.
Info 3 -> Punktart (dauerhaft).
Info 4 -> Vermarkungsart (dauerhaft).
Info 5 -> Additionskonstante in mm. Wird zur Schrägstrecke addiert und wird nicht weiter dokumentiert.
Code 8
Ingenieurinfos
(einmalig)
Zusammenfassung von Infos, die bei Ingenieurvermessungen nützlich sind.
 
Info 1 -> Signatur
Info 2 -> Klasse
Info 3 -> Tafelhöhe in mm
Info 4 -> Ohne Bedeutung
Info 5 -> Identisch zur "Info 5" des Code 7. Additionskonstante in mm.
Code 9
Neuer Standpunkt
mit
Freier Stationierung
Durch diesen Code wird dem Programm mitgeteilt, das zusätzlich ein Berechnungsansatz "Freie Station" auf angelegt wird. Siehe auch Code 5 mit anderen Infos. Weiteres unter Code 10.

Infos: Siehe Code 6

Code 10
Neuer Standpunkt
Durch diesen Code wird ein Standpunkt eingeleitet. Siehe auch Code 6 mit anderen Infos. 

Zunächst erfolgt das Abspeichern eines vorherigen Standpunktes mit allen Beobachtungen.

Alle Angaben, die zu diesem, neuen Standpunkt gehören, wie Instr.Nr. Code 4, Numerierungsbezirk, Instr.-Höhe Code 11 müssen bereits gemacht sein.
 

Info 1 -> Punktnummer des Standpunktes. Es wird von 5 Stellen für die Folgepunktnummer ausgegangen. Kann mit Code 15 geändert werden. Wird ein Leitpunkt eingegeben, so wird dies wie Code 2 behandelt.
Info 2 -> Bedeckung in der Form "8/8" := 88, "2/8" := 28
Info 3 -> Temepratur in 1/10 °C
Info 4 -> Luftdruck, abhängig von gesetztem Code 16 in hPa oder mmHg. Ist der Luftdruck nach dem Umrechnen in hPa größer als 1500 oder kleiner als 500, wird 960 angenommen.
Code 10001
Anzahl der
Voll- und Halbsätze.
Anzahl der Voll- und Halbsätze. Setzt die Anzahl der Voll- u. Halbsätze solange, bis erneuter Code 10001 kommt. Standardwert: 1 Vollsatz, 1 Halbsatz.
 
Info 1 -> Zahl Vollsätze
Info 2 -> Zahl Halbsätze

Diese Angabe ist optional. Sie soll bei der späteren Auswertung dokumentieren, was im Außendienst vor Beginn der Messung gewollt wurde.

Code 11
Instrumentenhöhe "i"
Muß vor Code 5, Code 6, Code 10 oder Code 9 eingegeben werden, damit der folgende Standpunkt den Wert "i" richtig erhält. Bleibt bis zum nächsten Code 11. Der Code wird genutzt, wenn Sie eine "Freie Stationierung" aufnehmen, denn dann kann dem Neupunkt (Standpunkt) unter zu Hilfenahme der Info 2 eine GeoSign zugeordnet werden.
 
Info 1 -> i in mm
Info 2 -> Signatur (optional)
Info 3 -> Exz. Strecke (optional) in mm
Info 4 -> Exz. Winkel (option) in 1/10"

Code 11 kann entfallen, wenn dafür die Codierungen Code 5 oder Code 6 genutzt werden.

Die Zieltafelhöhe wird automatisch auf den Wert für die Instrumenten-Höhe gesetzt. Sie muß unter Umständen anschließend neu gesetzt werden.

Code 12
Zieltafelhöhe "t"
nur für den
nächsten Punkt
Setzt nur für den nächten, folgenden Punkt t. Danach wird automatisch wieder auf das mit Code 13 gesetzte t zurückgesetzt.
 
Info 1 -> t im mm
Info 2 -> Signatur (optional)
Info 3 -> Exz. Strecke (optional) in mm
Info 4 -> Exz. Winkel (option) in 1/10"
Code 13
Zieltafelhöhe "t"
dauerhaft
Setzt den Wert für t solange auf den eingegebenen Wert, bis nächster Code "13" kommt. Kann temporär mit Code "12" überschrieben werden.
 
Info 1 -> t im mm
Info 2 -> Signatur (optional)
Info 3 -> Exz. Strecke (optional) in mm
Info 4 -> Exz. Winkel (option) in 1/10"

Die Vorgabe ist die Instrumentenhöhe. Dieser Code muß also gesetzt werden, wenn sich die Zieltafelhöhe von der Instrumentenhöhe unterscheidet und für die Auswertung relevant ist.

Code 14
Nächster Halbsatz
Der Code "14" zeigt das einmalige Durchschlagen des Fernrohrs an. Werden die Punkte ein zweites Mal in der gleichen Fernrohrlage beobachtet, sind also zwei Codes 14 erforderlich. Die Klasse für die folgende Punkte richtet sich nach der Klasse bei der ersten Beobachtung.

Achtung: Wird z.B. bei Vorwärtsschnitten laufend die Fernrohrlage gewechselt, ist ein Code 14 nicht sinnvoll. Das Programm Satzmessung erkennt die zweite Fernrohrlage automatisch an der Zenitdistanz.

Code 15
Länge Folgepunktnummer
Sie kann von standardmäßig 5 Stellen auf eine beliebige Zahl gesetzt werden.
Beipiel:  Die Punktnummer 123456 würde bei Folgepunktlänge 3 zerlegt in Leitpunkt (NB-2) 123 und Folgepunkt (Punktnr.) 456
 
Info 1 -> Länge der Folgepunktnummer

Um während der Messung den Numerierungsbezirk leicht wechseln zu können, müssen Sie hier angeben, wieviele der 8 bzw. 16 Stellen für die Punktnummer an den Leica-Tachymetern Sie für die eigentliche Punktnummer und wieviel Sie für den Numerierungsbezirk nutzen wollen. Geben Sie mit diesem Code an, wieviel Stellen von rechts gezählt für die Punktnummer reserviert werden.

Code 16
Einheit des Druckes
Info 1 ist entweder
  • 0 = mBar (Standard)
  • 1 = mmHg (Torr)
Der Code ist nur notwendig, falls Sie beim Standpunkt einen Luftdruck eingegeben wollen und dieser in mmHg vorliegt.
Code 17
Neue Klasse
Wird für die teilautomatisierte Auswertung der Satzmessung (siehe Kap. E.2.3.5) genutzt. Diese Eingaben (Codierungen) wird in die Spalte Kennung der Satzmessung übernommen, um die Interpretation der Meßwerte eindeutig zu gestalten.
 
Info 1 -> 1, 2, 3 oder 4, evtl. bis 12

Es bedeuten
 
1 -> Anschlußpunkte ( wird nach der Standpunkteingabe Code "10" oder Code "9" automatisch angenommen)
2 -> polare Neupunkte
3 -> Punkte für Vorwärtsschnitt (reine Richtungsmessung)
4 -> Kontrollsichten (z.B. vor Verlassen des Standpunktes)

Sie sollten wenigstens zu Beginn der Neupunkte eines Standpunktes die neue Klasse "2" setzen.

In Sachsen gilt folgende Zusatzkonvention für die Codierung des Verwendungshinweises VHW:
 
1
F Anschlußpunkt
2
D Doppelaufnahme
3
X Vorwärtsschnitt
4
O Orientierungspunkt
5
P Grenzprüfung
6
K Kontrolle
7
E Einzelaufnahme
8
N Genauigkeitsschranken überschritten
9
A Absteckkontrolle
10
bleibt offen
11
Z Zentrierung
12
V Verdrehung

Code 20
Zielpunktexzentrum
rechtwinklig
Info 1 -> Querexzentrum q in mm
Info 2 -> Längsexzentrum l in mm
Info 3 -> Signatur (optional)
  • l positiv bedeutet, das eigentliche Ziel liegt, vom Instrument aus gesehen, hinter dem Prisma.
  • q positiv bedeutet, das eigentliche Ziel liegt, vom Instrument aus gesehen, rechts vom Prisma.
Siehe auch die nachfolgende Skizze.

    Stp            Prisma         +l
      o---------------o------------|
                                   |
                                   | +q
                                   |
                                   o Objektpunkt

Dieses Exzentrum gilt nur für den nächsten Punkt.

Code 21
Kontrollpunkt
(Minuspunkt)
Kontrollpunkt (Minuspunkt)
muß vor dem Kontrollpunkt eingegeben werden. Ist für alle, d.h. für seitwärts gelegene Punkte und Punkte mit Signatur möglich.
 
Info 1 -> Spanne in mm

Dieser Code für die Kontrolle eines vorgelagerten Standpunktes verwendet. Dabei wird ein ca. 1m seitlich gelegener Punkt angezielt und die Spanne zu diesem Punkt eingegeben.

Code 22
Exzentrischer Zielpunkt
(Winkel u. Strecke beliebig)
Info 1 -> [Exz. Strecke] in mm
Info 2 -> [Exz. Winkel] in 1/10''
Info 3 -> Signatur (optional)
Dieses Exzentrum gilt nur für den nächsten Punkt. Der Winkel ist so gedacht: Winkelmesser im Zentrum des Prismas, Nullrichtung von dort zum Instrument hin. Also gilt, vom Instrument aus gesehen:
 
0
-> Objektpunkt liegt vor dem Prisma
100
-> Objektpunkt liegt links vom Prisma
200
-> Objektpunkt liegt hinter dem Prisma (Normalfall)
300
-> Objektpunkt liegt rechts vom Prisma
Es ist natürlich auch jeder andere Winkel gültig.
Code 23
Dauerhafte Signatur setzen
Durch diesen Code entfällt das ständige "Setzen" einer Signatur über die Codes "101" bis "999" (siehe 101-999).
 
Info 1 -> Signatur
Code 24
Exzentrischer Zielpunkt
(Winkel u. Strecke beliebig)
dauerhaft
Dieses Exzentrum gilt solange, bis es explizit, durch Setzen von "0" gelöscht wird.
Ansonsten siehe Code 22.
Code 25
Exzentrischer Zielpunkt
Dieses Exzentrum wird zur Zeit nicht ausführlich dokumentiert.
Code 26
Zielpunktexzentrum
als Addition
zur Schrägstrecke (Offset)
Info 1 -> Exzentrum in mm
Info 2 -> ohne Bedeutung
Info 3 -> Signatur (optional)
101 -
999
Setzen einer einmaligen Signatur. Der Signaturcode (> 100 und < 1000) allein bewirkt nur ein Setzen der Signatur für den nächsten Punkt. Danach wird wieder die dauerhafte Signatur (Code 23 ) gesetzt.
Code 0 setzt die Signaturen zurück.
Beispieldatei Bei der Installation von GeoCAD-R wird immer ein Verzeichnis "B" (Beispieldateien) angelegt. In diesem Beispielverzeichnis befindet sich eine Datei mit der Endung *.GRE. Diese spiegelt ein Standardformat, wie es Leica (Wild) verwendet, wieder.

Eine Einlesung der o.g. Datei gibt Ihnen die Möglichkeit den Einlesevorgang mit einer Beispieldatei durchzuführen.

Kurzanleitung
zum Messen
Der Sinn der verschiedenen Eingaben ist es, die Auswertung so gut wie möglich im Felde vorzubereiten. Dies mag am Anfang etwas umfangreich erscheinen, zahlt sich jedoch bei der Nachbearbeitung wieder aus.
 
Stichworte: Start, Zusatzinfos, Standpunkt, Zielpunkte, Wechselnde Infos, Dauerhafte Infos, Exzentren, Abbruch des Einlesevorganges
Start Zu Beginn einer Messung geben Sie bitte den Code "0" ein mit den Infos:
 
Info 1 -> Auftragsnr. oder 0
Info 2 -> Meßdatum in der Form TTMMJJ oder JJJJMMTT.
Info 3 -> Beobachter 2-stellig (s.a. Tabelle der Mitarbeiter)
Info 4 -> Instr. Nr. 2-stellig (s.a. Tabelle der Instrumente)
Zusatzinfos Dann können Sie über Code 1 Zusatzinfos dauerhaft eingeben:
 
Info 1 -> Gemarkung, NB1 oder Rißnr., die Bedeutung hängt vom Einsatzgebiet ab.
Info 2 -> Leitpunkt, NB2 oder Gemarkung, Bemerkung s.o.
Info 3 -> Punktart, wahlweise, nur bei Kataster von Bedeutung.
Info 4 -> Vermarkungsart, wahlweise, nur bei Kataster von Bedeutung.
Standpunkt Bei der Eingabe der Nr. des Standpunktes haben Sie die Wahlmöglichkeit zwischen vier Codes. Diese unterscheiden sich einmal in den Infos und in der Option, daß das Programm automatisch eine Freie Stationierung vorbereitet.

Die Codes 9 und Code 10 sind nur noch aus Kompatibilitätsgründen zu alten Meßdateien vorgesehen und für Instrumente, die nur 4 Infos zulassen. Wir empfehlen das Code-Paar 5 und 6. Code 5 legt zusätzlich eine Freie Stationierung an.

Geben Sie also zu Beginn eines Standpunktes die Codierungen Code 5 (oder Code 6) ein:
 
Info 1 -> Standpunktnr., i.d.R. 5-stellig, siehe Code 15
Info 2 -> Instr.-Höhe in [mm]
Info 3 -> Reflektorhöhe in [mm]
Info 4 -> Bedeckung in 1/8
Info 5 -> Temperatur in °C
Info 6 -> Luftdruck, i.d.R. in hPa.

Zielpunkte Sie können nun ganz normal Punkte anzielen und aufmessen. Diese werden zunächst automatisch als Anschlußpunkte codiert. Bevor Sie den ersten Neupunkt anzielen, geben Sie daher Code 17 ein:
 
Info 1 -> Klasse = 2 (Neupunkt)

Bevor Sie zur Kontrolle den ersten Punkt nochmals anzielen, geben Sie Code 17 ein:
 
Info 1 -> Klasse = 4 (Kontrollsicht)

Wechselnde Infos Ständig wechselnde Informationen zu einem Punkt geben Sie über die Codes 7 oder 8 ein. Zusätzlich können Sie 3-stellige Signaturcodes direkt als Codes eingeben.
Dauerhafte Infos Dauerhaft setzen können Sie:
  • Die Signatur über Code 23
  • Die Reflektorhöhe über Code 13
  • Die Fernrohrlage über Code 14. Diese wird jedoch auch über die Zenitdistanz erkannt. Lediglich bei mehreren Vollsätzen ist der Code 14 notwendig.
Exzentren Exzentren können sie setzen 
  • Rechtwinkliges Exzentrum über Code 20 einmalig, d.h. nur für den nächsten Punkt.
  • Exzentrum durch Richtung und Strecke über Code 22 einmalig, d.h. nur für den nächsten Punkt.
  • Exzentrum durch Richtung und Strecke über Code 24 dauerhaft, d.h. dieses Exzentrum muß explizit durch 0,0 rückgesetzt werden.
  • Dauerhafte Additionskonstante über Code 26.
Beginn einer
Messung
(Codierung im
Nachhinein)
Alle nachfolgenden Angaben gelten für eine Meßdatei, bei der nach der Registrierung eines Meßwertes codiert wird.

Wichtig: Schon beim Einlesen der Meßwertdatei wird über diese Meßvorgehensweise entschieden. Siehe Eingaben => Einstellung:"N" oder Kap. F.4.1.

Es werden hier die gleichen Eingaben getätigt wie unter "Beginn einer Messung".

Standpunkt (N) Es werden hier die gleichen Eingaben getätigt wie unter "Standpunkt".
Anschlußpunkte (N) Anschlußpunkte werden über die Codierungen "101 bis 999" gesteuert. Dabei werden diese Ziffern als "Außencodierungen" interpretiert. Diesen werden dann in der Tabelle der Signaturen (siehe Kap. E.1.2.2.8) Geo-Signaturen zugeordnet.

Vorgehensweise: Nach der Eingabe des Standpunktes (N) nehmen Sie den ersten Anschlußpunkt auf. Danach codieren Sie die Messung.
 
Code 101
bis
Code 999
  • Wird als Außendienst-Code (Sign.) interpretiert und bei der Auswertung in eine Geo-Signatur umgesetzt.
Info 1
  • Reflektorhöhe im Milimeter [mm].
Info 2
  • "13" -> Dadurch wird die vorangegangene Messung als Anschlußpunkte gekennzeichnet.

Alle weiteren Messungen werden nun als Anschlußpunkte erkannt. Erst bei einer anderen Codierung (z.B.: Neupunkte (N)) wird die vorangegangene Messung anders interpretiert.

Neupunkte (N) Neupunkte werden über die Codierungen "101 bis 999" gesteuert. Dabei werden diese Ziffern als "Außencodierungen" interpretiert. Diesen werden dann in der Tabelle der Signaturen (siehe Kap. E.1.2.2.8) Geo-Signaturen zugeordnet.

Vorgehensweise: Nach der Messung aller Anschlußpunkte (N) nehmen Sie den ersten Neupunkt auf. Danach codieren Sie die Messung.
 
Code 101
bis
Code 999
  • Wird als Außendienst-Code (Sign.) interpretiert und bei der Auswertung in eine Geo-Signatur umgesetzt.
Info 1
  • Reflektorhöhe im Milimeter [mm].
Info 2
  • "20" -> Dadurch wird die vorangegangene Messung als Neupunkte gekennzeichnet.

Alle weiteren Messungen werden nun als Neupunkte erkannt. Erst bei einer anderen Codierung (z.B.: Anschlußpunkte (N)) wird die vorangegangene Messung anders interpretiert.

Exzentren  (N)
Code 101
bis
Code 999
  • Wird als Außendienst-Code (Sign.) interpretiert und bei der Auswertung in eine Geo-Signatur umgesetzt.
Info 1
  • Reflektorhöhe im Milimeter [mm].
Info 2
  • "21" -> Dadurch wird die vorangegangene Messung als Längsexzentrum gekennzeichnet.
  • "22" -> Dadurch wird die vorangegangene Messung als Querexzentrum  gekennzeichnet.
Info 3
  • Quer- bzw. Längsexzentrum in Millimeter [mm]

Siehe auch die nachfolgende Skizze.

    Stp            Prisma         +längs
      o---------------o------------|
                                   |
                                   | +quer
                                   |
                                   o Objektpunkt

Die Codierungen der Info 2 ("21" und "22") gelten nur einmalig. Danach werden wieder alle Messungen ohne Exzentrum interpretiert.

Abbruch des
Einlesevorganges
Sollten Sie die vorgebene Codierung nicht einhalten, so kann dies zum Abbruch des Einlesevorganges führen. Folgende Meldung erscheint:

Abbruchmeldung (3 KB)

Überprüfen Sie dann bitte die einzulesende Datei auf eventuelle Abweichungen zu den vorgebenen Codierungen dieses Kapitels. Beliebter Fehler ist zumeist eine falsche Codierung in der ersten Codierungszeile